Amano-Garnelen – Segen oder Fluch?
Wer kennt das nicht? Man hat seinem Becken ein neues Layout spendiert, der erste normale Algenansatz ist sichtbar und der Nitrit Peak ist vorbei.
Was liegt da näher, als sich eine große Gruppe Amano-Garnelen (Caridina multidentata) ins Aquarium zu setzen? Sie fallen durch ihre mehr oder weniger transparente Erscheinung nicht besonders auf und sind sehr gute Algenvertilger. Meist erhält man junge Garnelen, bei denen noch nicht so einfach das Geschlecht zu erkennen ist wie bei adulten Tieren. Ob Männlein oder Weiblein, sie verrichten beide sehr effizient ihre Aufgabe und sind recht friedlich.
Das friedliche Verhalten ändert sich aber ziemlich schnell, wenn die Garnelen herangewachsen sind. Besonders die Weibchen, die eine Größe von 5cm erreichen, werden sehr ruppig und nicht selten rupfen sie Pflanzen heraus oder können sogar ganze Pflanzenteile fressen. Allerdings scheint das kein geschlechtsspezifisches Symptom zu sein, sondern ein individuelles. Manche Amanos sind regelrechte Pflanzengenießer, während andere niemals pflanzliche Nahrung aufnehmen. Nur WENN sie es tun, können die Weibchen ein echter Fluch sein. Die Männchen sind im Vergleich wesentlich entspannter, es sei denn, es geht um die Fortpflanzung.
Was kann man tun?
Es gibt für den Aquarianer eine simple Möglichkeit, die Gefahr der Pflanzenschädigung und der „Becken-Umgestaltung“ durch die Amano-Garnelen zu minimieren.
Man kauft eine relativ große Gruppe Amanos, und sobald die Geschlechter unterschieden werden können, fängt man alle Weibchen aus der Gruppe heraus.
Das mag den Männchen zwar nicht gefallen, aber dem geplagten Pflanzenliebhaber um so mehr. Die entfernten Weibchen gibt man an dankbare Aquarianer ab, oder sie werden dem Händler zurückgegeben.
Nach sehr kurzer Zeit ändert sich das Verhalten der Männchen deutlich. Sie sind nicht mehr so aggressiv untereinander und fressen weiterhin sehr gut die Algen.
Wenn man nun doch noch einen Pflanzenfeinschmecker im Becken hat, sollte man ihn gezielt herausfangen.
Im Laufe der Zeit habe ich nun schon seit langem einen reinen Männerstamm, die keine Pflanzen mögen. Die aussortierten Amano-Garnelen lagen bei ca. 40%
Der Kostenaufwand hält sich in Grenzen, während der Zeitaufwand nicht unerheblich ist, aber das Ergebnis lohnt sich.
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