Seemandelbaumblätter

“Praktisch jedes Aquarium ist als künstlicher Lebensraum anfälliger gegen Parasiten, Viren, Pilzerkrankungen und Bakterien, da die Selbstreinigungskräfte weniger ausgeprägt als in freier Natur sind.”

Es ist jedoch möglich, den Einsatz von Chemie zu minimieren oder komplett zu vermeiden, wenn Problemen vor dem Entstehen entgegen gewirkt wird.

Das Seemandelbaumblatt ist hierbei ein willkommenes Naturprodukt, welches jedoch nicht in heimischen Wäldern sondern meist in Küstenregionen Ostafrikas, Indien und Asien mit genügend Niederschlägen vorkommt.

Der Seemandelbaum wird als Nutzholz kultiviert sowie er medizinisch eingesetzt wird, nicht nur für das Aquarium. Die Blätter enthalten Flavonoide, weitere Gerbstoffe, Tannine, Triterpinoide und Saponine. Diese Wirkstoffe haben eine antimykotische, antibiotische, antioxidative, adstringierende sowie entzündungshemmende Wirkung. Sie helfen in der Aquaristik gegen Verpilzung, Laichverpilzung, Ektoparasiten, Schleimhautschäden, Bisswunden, Verletzungen und wirken gegen bakterielle Krankheiten wie die gefürchtete Flossenfäule.

Deswegen werden Seemandelblätter und sogar fertiges Seemandelbaumblätter- Extrakt im Handel zu akzeptablen Preisen angeboten.

Der richtige Einsatz der Seemandelbaumblätter

Es sollte ca. ein Blatt auf 50 Liter gegeben werden. Die Blätter schwimmen erst einen guten Tag an der Oberfläche, wenn sie nicht beschwert werden und lösen sich nach einer guten Woche im Becken auf. Bevor ihre Wirkung verpufft, müssten neue Blätter in das Becken gegeben werden. In unserem Beispiel wären es auf 360 Liter rund 6 bis 7 Seemandelbaumblätter, die alle 14 Tage ersetzt werden müssten.

Dieser Bedarf ließe sich mit ca. 50 Euro pro Jahr decken und bei den anderen laufenden Kosten wäre der Unterschied nicht erheblich. Dennoch könnten weniger oder mehr Seemandelbaumblätter in das Aquarium gegeben werden. Diese Blätter geben mit ihren Wirkstoffen auch Farbe an das Wasser und verfärben dieses blass Bernsteinfarben.

Möglicherweise sind es demnach nicht die Kosten, weswegen weniger Seemandelbaumblätter in das Aquarium gegeben werden sondern die Einfärbung des Wassers.

Wenn jedoch ersichtlich wird, dass die Wirkung dieser Blätter aufkommende Probleme mindern würde, sollten direkt einige der Seemandelbaumblätter in das Becken gegeben werden.
Muss es richtig schnell gehen, kann ein Seemandelbaumblatt- Tee angesetzt werden. Es wird etwas Aquariumwasser oder aufbereitetes Wasser auf 50 bis 70° Celsius erwärmt, um pro 100 Liter Beckenvolumen 3 Seemandelbaumblätter hinzu zu geben. Es sollte regelmäßig gerührt werden, bis die Temperatur auf 30° Celsius abgekühlt ist. Die Blätter färben das Wasser mit ihren Wirkstoffen und wenn nur einzelne Tiere betroffen sind, können diese sogar in diesen „Tee“ gesetzt werden.

Es ist genau zu beobachten, dass es ihnen auch bekommt um es ansonsten direkt abzubrechen. Der Sud sollte nicht zu stark sein. In der Regel wird dieser Tee jedoch nach einem Wasserwechsel in das Becken gegeben und entfaltet seine Wirkung meistens sehr schnell.

Da bei der laufenden Aquariumpflege mit jedem großen Wasserwechsel das Aquariumwasser mit seinen Wirkstoffen an Konzentration verliert, sollten Seemandelbaumblätter, deren Konzentrat oder der „Tee“ nach einem Wasserwechsel in das Becken gegeben werden. Je nach Problem werden die Seemandelbaumblätter jedoch nicht oder nicht genügend helfen.

Seemandelbaumblätter richtig lagern

Es bietet sich an, Seemandelbaumblätter ständig einzusetzen, es werden aber immer nur ein paar benötigt. Um Versandkosten zu sparen kann eine größere Menge erworben werden, die meist in einer luftdichten Plastiktüte angeliefert wird. Die Blätter können 10 bis 30 cm groß sein und sollte etwas Feuchtigkeit in die Plastiktüte gelangen, schimmeln oder gammeln sie. Deswegen sollten sie trocken und dunkel in einem Behältnis gelagert werden, welches amten kann. Eine Papiertüte oder ein Karton würden gehen.

Bevor die Blätter in das Aquarium gegeben werden, sollten sie auf Verschmutzungen untersucht werden, um diese abzureiben. Die Blätter können kurz unter fließend Wasser gereinigt werden aber nur kurz, damit sie nicht zu viele Wirkstoffe verlieren, um sie erst dann in das Aquarium zu geben.

Andere Vorteile der Seemandelbaumblätter


Auch die Rote Bienengarnele knabbert gerne an Laub oder weidet den Aufwuchs ab. Aus diesen Gründen wird Garnelenhaltern generell dazu geraten, im Herbst abgestorbenes und sauberes Laub von z.B. Eichen, Buchen oder Birken zu sammeln und trocken zu lagern. redbeeJe nach Baumart hält das Laub länger im Aquarium. Seemandelbaumblätter zersetzen sich recht schnell und wer die Rückstände nicht im Becken haben möchte, sollte die Blätter entnehmen, bevor sie richtig zerfallen.

Seemandelbaumblätter eignen sich als Nahrungsquelle für Rote Bienengarnelen und auch anderen Garnelenarten. Zudem kann Laub als Versteckmöglichkeit dienen oder einfach zu einer natürlichen Atmosphäre des gesamten Layouts beitragen. Seemandelbaumblätter können den PH Wert etwas senken und den Leitwert ein wenig erhöhen.

Wichtig ist immer, dass die Blätter wirklich abgestorben, sauber sowie trocken gelagert werden.

4 Antworten
  1. Rosemarie Angenendt
    Rosemarie Angenendt says:

    Hallo Eddy, der Beitrag von den Seemandelbaumblättern finde ich echt klasse , wenn du noch welche übrig hast würde ich dir gerne 10 oder 20 abnehmen . du könntest die zum nächsten Stammtisch am Samstag mitbringen wenn du kommst . ich würde mich echt freuen .LG Rosi

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  2. Bernd
    Bernd says:

    Toller Beitrag. Ich verwende nicht nur Seemandelbaumblätter, sondern auch gerne Walnussbaumblätter. Die Blätter müssen allerdings grün geerntet werden. Nicht wie Eiche und Buche, wenn sie abgefallen sind. Danke für den Artikel. Schöne Grüße.

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